Montag, 22. Mai 2017

Hochzeit

Gestern sind wir mit Sr. Jakobine auf eine Hochzeit gefahren. Beziehungsweise sie war schon da und wir mussten alleine kommen.

Hier liste ich mal unseren Weg auf. Milena und ich sind um 5 Uhr aufgestanden und um 6 sind wir losgelaufen.

1. Zu Fuß durch den Busch von Oshipeto nach Okaschia (da wo die Hauptstraße ist) - 1 Stunde
2. Auf ein Auto gewartet und dann auf der Ladefläche eines Pick-ups von Okaschia nach Tsandi gefahren (ins Dorf) - 1 Stunde
3. Von Tsandi mit einem Taxi nach Outapie (Stadt) - 40 Minuten
4. Auf unseren Fahrer, der uns zu dem Haus von Sr. Jakobines Familie bringen sollte, gewartet - 90 Minuten
5. Von Outapie nach Oshikulufito (wieder auf der Ladefläche eines Pick-ups) - 80 Minuten

Nach ca. 5 Stunden kamen wir dann auch endlich an und der Fahrer hat uns gezeigt in welchem Haus Sr. Jakobines Familie wohnt. Zuerst haben wir alle begrüßt, ihrer Eltern, ihre Nichten und Neffen... Und dann ging es auch schon los zur Hochzeit. Wir mussten erst noch 20 Minuten durch den Busch laufen.

Die Feier fand im Haus des Vaters des Bräutigams statt. Ein Tag wird immer im Haus des Vaters der Braut gefeiert und an einem anderen Tag bei dem Vater des Bräutigams.

Als wir ankamen haben wir zuerst zwei große Zelte gesehen. Das Brautpaar war noch nicht da, also haben wir erstmal alle begrüßt.
Milena und ich hatten die traditionellen Ovambo-Röcke an, welche wir uns auf dem Markt gekauft haben. Für die Frauen gibt es pinke Röcke und Kleider und für die Männer pinke Hemden. Alle haben uns bestaunt, erstens weil wir weiß sind und zweitens weil wir die Röcke anhatten.

Irgendwann kam dann das Brautpaar und sie haben sich erst auf zwei Stühle unter einem Baum gesetzt. Alle Gäste standen in einem Kreis drumherum und es wurde gesungen und gebetet. Zwischendurch auch noch getanzt und die Frauen hatten Pferdewedel in der Hand, mit welchen sie rumgewedelt haben. Danach haben sich alle in eine Reihe gestellt und die Geschenke wurden übergeben. Man kann alles außer Essen schenken, wie zum Beispiel Waschpulver, Streichhölzer, Gläser, Besteck...Wir haben zwei Tücher, Servierten und etwas Deko verschenkt.
Als diese Zeremonie vorbei war und das Brautpaar am Tisch saß hat das Festmahl begonnen. Es gab Ziegenfleisch, viele Salate und Nudeln. War sehr lecker!

Danach sind wir auch schon wieder zu Sr. Jacobines Haus gegangen. Wir haben uns erstmal mit den Nichten unterhalten, die am Feuer saßen und gekocht haben. Im Haus war es nämlich zu dunkel. Es gab weder fließend Wasser, noch Strom oder eine Toilette. Dafür einen wunderschönen Sternenhimmel! Und warm genug ist es ja draußen auch.

Es war auf jeden Fall total schön die Schwester und ihre Familie zu besuchen und auf die Hochzeit zu gehen :)


                                             Wir mit unseren traditionellen Ovambo- Röcken. Die Frau trägt das   Hochzeitsshirt, welches viele Gäste getragen haben und den Pferdewedel


                                                     Auf dem Weg zur Hochzeit




                                              Sr. Jakobine mit ihrer Nichten und Neffen




                                     



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